Beten am Wegrand - 3. Impuls
Jesus weint über Jerusalem - Lukas 19,41-44
(Jerusalem heisst ‚Anblick des Friedens‘)
41 Als Jesus die Stadt Jerusalem vor sich liegen sah, weinte er über sie.
42 »Wenn doch auch du heute erkannt hättest, was dir Frieden bringt!«, rief er. »Aber jetzt bist du mit Blindheit geschlagen.
43 Es kommt eine Zeit, in der deine Feinde einen Wall um deine Mauern aufschütten und dich von allen Seiten belagern.
44 Sie werden dich dem Erdboden gleichmachen und deine Bewohner töten. Kein Stein wird auf dem anderen bleiben. Denn du hast die Gelegenheit, als Gott dir nahekam, nicht genutzt.«
Jesus hat geweint, weil er schon um die Zerstörung von Jerusalem in der Zukunft wusste. Und er gesehen hat, dass die Jerusalem-Leute nicht erkennen, was zum Frieden dient – sie Gottes
verfügbaren Rat nicht mehr angezogen haben. Das hat Jesus nicht nur kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen, sondern er hat deshalb geheult.
Wann habe ich das letzte Mal über was geheult? Und wann war es mir zum Heulen über verlorene Menschen?
Wenn wir auf unser heutiges Volk und christliches Abendland blicken, wie geht es uns dann?
Jesus hätte heute allen Grund, auch über uns zu weinen. Gottes Wort ist vor langer Zeit in unsere Gegend gekommen und hat sich mächtig ausgebreitet. Große Männer haben Jahrhunderte hindurch gepredigt, Gottes Heil in Christus bezeugt. Künstler
haben es in Stein und auf Leinwand dargestellt. Martin Luther hat das vergessene Evangelium wieder ans Licht geholt, damit alle hören können, was zu ihrem Frieden dient – nämlich der Glaube an Jesus Christus allein. Gott hat uns geschenkt, dass jeder eine Bibel lesen und besitzen kann. Jeder kann die Gottesdienste in den Kirchen besuchen, dazu schützt der Staat extra per Gesetz die Sonn- und Feiertagsruhe. Und unser Kontinent (darin auch unser Dorf) hat viel Segen erfahren.
Der Impuls zu diesem Text ist ein Klagelied. Das muss auch mal sein. Jesus selbst hat klagend geweint über das arme, verstockte, verlorene Jerusalem. Aber er hat nicht resigniert. Er ist den Weg treu weitergegangen, den ihm sein Vater zur Rettung gezeigt hat.
Was heißt für uns, nicht zu resignieren und den Weg weiterzugehen? Es könnten drei Dinge sein, die sich mit drei „B“ beschreiben lassen: Buße, Beten und Bekennen.
Buße aktuell über den Un-Frieden, den wir durch Covid 19 noch stärker zulassen.
Gebet ohne Unterlass; beharrlich; wo’s geht: gemeinsam
Bekennen: bereit sein, die Botschaft des Friedens als Zeugnis aus unserem Alltag weiterzugeben.
Ganz konkret wollen wir BETEN:
- für das Eindämmen des Corona-Viruses
- für Weisheit im Umgang mit den Covid Bestimmungen
- für Kreativität, mit Mitmenschen im Kontakt zu bleiben, trotz Einschränkungen
- für Gottes Gnadenstrom zu Menschen, die unter Einsamkeit leiden
- für Linderung und Heilung des bereits entstandenen Schadens an Seelen von Kindern und
Jugendlichen - für Boten des Friedens
Sie möchten gerne intensiv beten und wünschen sich eine starke Gebetsatmosphäre?
Dann laden wir Sie herzlich ein heute um 19 Uhr in die Siegenbergkirche zu kommen.
Auch in der Wartburgstube im Paul-Schneider-Haus können Sie sich täglich zum Gebet zurückziehen.